Dem Duden nach „die Freude auf etwas Kommendes, zu Erwartendes“. Und gleichbedeutend mit gespannter Erwartung, Neugierde.
Es gibt unglaublich viele Varianten davon und auch ich als Autorin kenne sie aus einigen Bereichen.
Wenn mir eine neue Idee kommt und ich vielleicht schon den Pitch niederschreibe. Dann ist sie sofort da – die Neugier auf die Story, ihre Protagonisten.
Wenn ich meinen Veröffentlichungsplan erstelle, freue ich mich auf jeden einzelnen Roman, der hinter einem Titel steckt – und möchte sie alle am liebsten sofort schreiben.
Die schönste und größte Vorfreude aber verspüre ich beim Schreiben selbst. Auf all das, was zu einer mitreißenden Liebesgeschichte gehört und ich erschaffen darf.
Wenn ich das erste Knistern zwischen dem zukünftigen Liebespaar beschreibe.
Ein Blick, eine Berührung.
Erst dann nippe ich an dem mindestens sieben Jahre lang gereiften Kentucky Bourbon, lasse ihn in meinem Mund warm werden und genieße die Aromen, die sich dort ausbreiten. Reife Pflaumen, süße Kirschen und würziger Kakao.
Wonach die Schönheit neben mir wohl duftet?
Und schmeckt?
Ich muss unwillkürlich lächeln. Nun, ich habe vor, es heute Nacht herauszufinden.
Nach einem zweiten Schluck stelle ich das Glas akkurat auf den Papieruntersetzer zurück und schaue zu ihr hinüber. Überlege, wie ich sie am besten anspreche. Ich will sie weder sofort vergraulen noch meine Absichten verbergen.
Schließlich hebe ich minimal die Stimme. »Wer auch immer Sie versetzt hat, er ist ein Vollidiot.«
Sie blinzelt, sieht auf und dreht den Kopf in meine Richtung. »Meinen Sie mich?«
Ich lächele, möglichst charmant. »Außer uns ist niemand hier. Zum Glück.«
Die schrittweise wachsende Anziehungskraft, der keiner von beiden widerstehen kann.
Worte, ein Kuss.
Die Augen fest auf sie gerichtet, nehme ich mein Glas und wende mich ihr zu. Trinke einen Schluck und lasse meinen Blick genüsslich über ihren Körper gleiten. Sie soll mein Interesse und das wachsende Verlangen spüren, also korrigiere ich meine Taktik.
»Ich könnte dir verraten, welch schmutzige Gedanken deine Beine bei mir auslösen. Ist das eher nach deinem Geschmack?«
Die Schönheit hebt das Kinn und lächelt zum ersten Mal. »Schon besser, ja.«
»Oder möchtest du hören, was ich am liebsten mit dir anstellen würde?«
»Nur, wenn du auch Taten folgen lässt.«
Sieh mal einer an!
Ich hebe eine Braue. »Ehrlich gesagt, habe ich mehr Widerstand erwartet.«
»Vermiest dir das die Jagd?«
»Keineswegs.«
»Hauptsache, du weißt mit einer Frau umzugehen.«
Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. »Es hat sich noch keine beschwert.«
»Vielleicht hat sich nur noch niemand getraut.«
In mir regt sich etwas, ganz tief in der Dunkelheit. Etwas, das kein Interesse an billigen Weibern hat, die sich von mir benutzen lassen.
Diese Frau jedoch ...
Es wird mir ein Vergnügen sein, sie zum Schreien zu bringen.
Das lodernde Verlangen, die süße Sehnsucht.
In schwarzer Hose und schwarzem Hemd steht er da, ein Glas Champagner in der Hand und vermeintlich in die Betrachtung eines Gemäldes vertieft.
Mein Herz klopft heftig los und ich kann nichts gegen das Lächeln ausrichten, das sich auf meinem Gesicht ausbreitet, als ich auf ihn zugehe.
Ja, ich will ihn und ich kann es kaum erwarten, mit ihm allein zu sein.
Neben ihm bleibe ich stehen. »Und? Gefällt Ihnen, was Sie sehen?«
Er wendet sich mir zu, schaut mich von unten bis oben an und ich meine, Verlangen in seinem Blick auflodern zu sehen.
»Jetzt schon.« Sein sexy Lächeln blitzt auf.
Ich nippe an meinem Glas. »Du hast die Galeristin eingeweiht?«
»Und weitere Unterstützung organisiert.« Er tritt näher und mein Körper gerät in Aufruhr. Weil sein orientalisch-würziger Duft mich einhüllt und mich an die sinnlichen Erfahrungen vor zwei Wochen erinnert.
Der innere Kampf auf der einen, die Ergebung auf der anderen Seite.
Bis hin zum Ausbruch von Leidenschaft.
Ich schiebe die Hand zu seinem Nacken, recke mich ihm entgegen und schließe die Augen, als er den Kopf beugt.
Im nächsten Moment treffen unsere Lippen aufeinander und in meinem Körper bricht die Hölle los, intensiver als beim ersten Mal. Alles kribbelt vor Erregung und Wellen der Lust schwappen durch meinen Körper.
Hungrig vertiefe ich den Kuss, erkunde seinen Mund und spiele mit seiner Zunge. Mein Schoß pocht vor Sehnsucht und an meinem Bauch spüre ich seine wachsende Härte. Ungeduldig atme ich durch die Nase ein und dränge mich weiter gegen ihn. Kratze mit den Nägeln sanft durch seinen Bart, von der Kinnlinie über die Wange.
Ja, er hatte recht, ich will ihn genauso sehr. Bei dem, was er in mir auslöst, kann ich gar nicht anders, als das Risiko einzugehen. Und darauf zu vertrauen, dass er sein Wort hält, mich beschützt.
Mein Verstand hebt den Finger. Will mich daran erinnern, dass ich mit dieser Affäre alles aufs Spiel setze, was ich mir in den letzten Jahren hart erkämpft und Stück für Stück im Verborgenen aufgebaut habe.
Verzweifelt schubse ich das beiseite, gegen diesen Mann und die Chemie zwischen uns bin ich machtlos. Da würde ich sogar einen Seiltanz über dem Höllenfeuer wagen.
Ohne Überleitung zieht Foster sich zurück und hebt den Kopf. Sein Atem geht ähnlich heftig wie meiner und in seinen Augen lodert Begierde. »Ich unterbreche nur ungern, aber vielleicht sollten wir wenigstens nach hinten gehen, damit uns keiner beobachten kann.«
Sein tiefes Raunen vibriert durch meinen Bauch, heizt mein Verlangen an.
Ich beiße mir auf die Lippe und nicke. Woraufhin er meine Hand von seiner Wange nimmt, sich umdreht und in besagte Richtung marschiert.
Durch einen schmalen Gang gelangen wir in den hinteren Bereich, vorbei an der Tür, durch die wir gekommen sind. Ich registriere den großen Esstisch mit einem weiteren Grill und hinten links einen kleinen Pool, habe aber kein Auge dafür. Weil er mich geradewegs zu einer Gruppe aus Loungemöbeln führt, ganz in der Ecke und durch eine hohe Wand aus Grünpflanzen vor neugierigen Blicken geschützt.
Dort setzt er sich, schiebt mir den Rock des engen Etuikleides bis zur Taille hoch und zieht mich rittlings auf seinen Schoß.
Ich werfe die Tasche zu Boden, umfasse sein Gesicht mit beiden Händen und lasse meiner Lust freien Lauf. Küsse ihn wild, fummele ungestüm an seinen Hemdknöpfen. Seine Hände wandern gierig über meine Schenkel und höher, umfassen meine Brüste und kneten sie, bis ich in seinen Mund stöhne. Dann tastet er in meinem Rücken nach dem Reißverschluss.
Keine Ahnung, wie wir es schaffen, uns schnellstmöglich von sämtlicher Kleidung zu befreien, im Rausch nehme ich kaum etwas davon wahr. Doch schließlich liege ich nackt unter ihm auf den weichen Polstern und genieße es, wie er meinen Körper erkundet. Wie seine Hände mich packen, wie leidenschaftlich er an meinen Nippeln knabbert und saugt. Wie sein Bart über meine Haut kratzt, als sein Mund tiefer wandert. Automatisch spreize ich die Beine, öffne mich ihm. Stöhne laut und schamlos auf, sobald er Mund und Gesicht in meinem Schoß vergräbt.
Mit Lippen, Zähnen und Zunge peitscht er mich dem Höhepunkt entgegen, wobei ich mich vor Lust unter ihm winde, mit jeder Sekunde mehr. Scheiße, früher war mir das hier peinlich. Weil keiner der wenigen Männer in meinem Leben mich zu lecken wusste. Geschweige denn, dass mich je einer um den Verstand geküsst, geleckt, gefickt hat. So wie Foster es tut.
Er schiebt einen Finger in mich hinein und reibt mich von innen. Nimmt einen zweiten dazu. Nicht lange, und alles in mir schwillt an. Das süße Ziehen breitet sich in mir aus, vom Bauch bis in die Zehen und Fingerspitzen, und ich halte mich an seiner anderen Hand, seinen Haaren fest. Bäume mich auf, halte den Atem an und explodiere.
»Oh, Gooooott!«
Foster stößt ein animalisches Knurren aus, das durch meinen Schoß vibriert. Saugt an meiner Perle, bis der Orgasmus abflaut, und küsst sich meinen Körper hinauf.
Ich schlinge die Arme um seinen Nacken und heiße seine Zunge willkommen, schmecke meine eigene Lust. Sein Schwanz liegt schwer auf meinem Bauch und ich will danach greifen, doch da löst er sich von mir.
»Dreh dich um.«
Wie heiß wird es? Wie dominant oder wild?
Wo findet es statt? Mit oder ohne Spielzeug oder sonstiges Zubehör?
Und wie anders wird es beim zweiten, dritten, vierten Mal?
Dann die Entwicklung der Gefühle.
Zweifel, Kampf, Erkenntnis, Bekenntnis, Glück, Liebe.
Eben die gesamte Variationsbreite, die eine Geschichte bietet.
Spürst du die Vorfreude genauso wie ich?
In jedem Kapitel, auf jeder Seite des Buches?
Denn das erwarte ich genauso gespannt.
Und ja - diese Vorfreude ist einer der Gründe, warum mir mein Herzensjob, meine Berufung, einen solch riesigen Spaß macht.
Deshalb könnte ich auch nie im Leben damit aufhören. Es ist wie eine Sucht, die aus meinem Innern kommt. Aus meinem Kopf und meinem Herzen.
Ich will und brauche diese allumfassende Vorfreude meines Autorenlebens. Sie treibt mich an und macht mich jeden Tag extrem glücklich.
Mit jedem neuen Buch und mit jedem Erfolg ein wenig mehr.
Und weißt du, was daran das Allerbeste für dich und mich ist? Vorfreude hat kein Verfallsdatum.
Tja, dann gehe ich mal zurück an die Tastatur und arbeite daran, dass du dich immer wieder genauso auf meine Geschichten freust wie ich.
Denn so ist es perfekt.
Ach ja, die Ausschnitte stammen aus meiner Dark Mafia Romance "Black Luck".
Das E-Book ist ab 24.02.2023 in allen Onlineshops erhältlich, die Links und den Klappentext findest du hier. Genauso wie eine Leseprobe!
Alles Liebe, deine Katie 💋
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